María Julia Díaz Garrido – Als die Vögel vergaßen, Vögel zu sein

Rezension

„Als die Vögel vergaßen, Vögel zu sein“ ist ein besonderes Buch, das Türen zum Philosophieren mit Kindern öffnet. Die Gesellschaft der Vögel beschließt den Blick von den Zweigen und den Bäumen abzuwenden und sich ein neues Zeitalter vorzustellen. Sie bauen neue Nester, die Gefängnissen gleichen und die sie in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken. Fortan sitzen sie dort einsam und alleine und werden immer gemütlicher, praktischer und bequemer.

Ihre Vorstellungen gehen sogar so weit, dass sie sich Dinge wünschen, die niemand haben kann. Sie wollen alles kontrollieren und beherrschen, auch das Schicksal der Anderen. Dabei vergessen sie allerdings den Umgang, das Verhalten und das Verständnis im Miteinander zu kontrollieren. Sie verletzen und töten sich gegenseitig.

Die letzte Doppelseite gleicht einem Hoffnungsschimmer in der doch recht düsteren Gesellschaft der Vögel, denn ein junger Vogel wünscht sich einfach nur seine Flügel auszubreiten und fliegen zu lernen. Abgebildet ist ein Vöglein am Seil an einem Ast hängend, das unten von seinem Vater mit offenen Armen gestützt und gehalten wird und einer Mutter, die stolz, und zufrieden diese Entwicklung beobachtet.

Dieses Bilderbuch ist nicht umsonst mehrfach ausgezeichnet und für etliche Preise nominiert worden. Kritisch werden gesellschaftliche Strukturen beleuchtet und der fehlende Gesellschaftssinn hinterfragt. Die filigranen Illustrationen in Schwarz und Weiß bieten mindestens genauso viel Stoff zum Nachdenken wie die wenigen Zeilen. Diese Bildgestaltung fesselt, wenn sie auch leicht irritierend wirkt und lädt in einen großen Raum voller anregender Diskussionspunkte ein.

Das Schlussbild möchte an die menschliche Intuition erinnern und zeigt, dass Kinder oft viel besser als wir Erwachsene ihre Bedürfnisse lesen können. Welche Wurzeln im gesellschaftlichen Zusammenleben sind wichtig zum Glücklichsein? Was sind die grundlegenden Strukturen, an denen nicht gerüttelt werden soll? Welchen Wert hat Familie und Unterstützung und Liebe? Hieraus ergeben sich noch weitaus mehr Fragen, die zum Nachdenken anregen.

Mit der entsprechenden Vorbereitung lässt sich das Buch schon mit Kindern ab 9 Jahren gut lesen. Vor allem sollte für den Austausch ausreichend Zeit eingeplant werden. Auch Jugendliche und Erwachsene werden sicherlich die nötigen Schlüsse für sich aus dem Buch ziehen können. Hier gibt es viel zu entdecken!

Blick ins Buch

Fazit

Gesellschaftliche Strukturen und Entwicklungen kritisch beleuchtet!

(Amazon-Link)

 

VERLOSUNG

Mit der Vorstellung des Bilderbuchs öffnet sich das 10. Türchen des diesjährigen Kinderbuchblogger-Adventskalender, der von Anna von Kinderbuch-Detektive organisiert wurde.

Wie könnt ihr gewinnen? Beantwortet diese Frage:
Welche gesellschaftliche Entwicklung stimmt dich nachdenklich?

Teilnahmebedingungen

Das Gewinnspiel beginnt heute, am 10.12.2019, und endet am 11.12.2019 um 23.59 Uhr.
Bitte beachten: Teilnahmeberechtigt sind nur User mit Versandadresse in Deutschland, die mindestens 18 Jahre alt sind. Die GewinnerInnen werden nach dem Zufallsprinzip ermittelt. Die Daten werden nach Beendigung des Gewinnspiels gelöscht. Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook oder Instagram und wird in keiner Weise gesponsert, unterstützt oder organisiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wird der Gewinn nicht innerhalb von 48 Stunden nach der Bekanntgabe angenommen, wird das Recht vorbehalten, den Gewinn anderen Teilnehmern zur Verfügung zu stellen. Ein weiteres Los könnt ihr euch bei Instagram unter dem entsprechenden Beitrag sichern. Für den Verlust über den Postweg kann keine Haftung übernommen werden.

Ich drücke euch die Daumen und wünsche viel Glück!

Morgen öffnet sich das 11. Türchen des Kinderbuch-Adventskalenders bei Buchwegweiser. Schaut vorbei!

Herzlichen Glückwunsch, Andreas!

25 Kommentare zu „María Julia Díaz Garrido – Als die Vögel vergaßen, Vögel zu sein

  1. Danke für das Vorstellen dieses besonderen Buches! Wirkt sehr interessant.
    Mich stimmen die momentanen politischen Entwicklungen, die an die Anfänge des Nationalsozialismus erinnern, sehr nachdenklich. Ein KZ-Überlebender hat genau das letzte Woche gesagt. So wie jetzt ging es damals los…

  2. Ich habe das Gefühl, die Gesellschaft wird immer enger und gibt Unterschieden und Vielfalt immer weniger Raum. Daher ist es umso wichtiger Perspektiven zu wechseln und (auch durch Bilderbücher) andere Lebenswelten aufzuzeigen!

  3. Das hört sich nach einem sehr interessanten Buch an. Mich stimmt nachdenklich dass die Schere zwischen Arm und Reich in einem „reichen“ Land wie Deutschland immer mehr auseinander klafft und so vielen die Alterarmut droht. Ich finde nach 45 Jahren Arbeit sollte eine Grundrente ohne wenn und aber drin sein die wenigstens ein klein wenig über dem liegt was diejenigen die nicht gearbeitet haben vom Sozialamt bekommen. Das gehört zur Wertschätzung. Gerade die Menschen die schon immer wenig verdient haben sollten nicht dafür gestraft werden dass sie diese Jobs die ja auch wichtig sind übernommen haben. Die soziale Ungerechtigkeit nimmt zu und die Reichensteuer wird weiterhin abgelehnt.

  4. Das Buch hört sich sehr interressant an. Sicher zieht man seine Schlüsse daraus.
    Die Politische Stimmung in der Welt beschäftigt mich. Leider ist sie immer mehr Rechts. Hier in Deutschland und auch in anderen Ländern. Hätte es nie für Möglich gehalten das eine Partein die so denken so weit nach vorne kommen.
    Auch das Amerika so einen Präsidenten gewählt hat, finde ich beängstigend.

  5. Für mich ist der übermäßige Konsum und damit das große Angebot an Billig-Zeug schlimm – meinem Sohn nahe zu bringen, diesen Versuchungen widerstehen zu können und abzuwägen, was total unnütz ist, stimmt mich nachdenklich…

    Viele Grüße Tanja

  6. Das Ellenbogen-Verhalten, das sich auf viele weitere Bereiche im sozialen Umgang ausbreitet, ist bedenklich.

  7. Hallo,
    von dem Buch habe ich noch nie was gehört! Deine Vorstellung hat mein Interesse geweckt. Ich würde es gerne lesen und später mit meinen Kindern besprechen. Auch die Wirkung auf meine 11jährige NIchte wäre interessant für mich.
    Mir macht diese Entwicklung in Sachen Rechts etwas Angst. Ich habe das Gefühl, dass wir wieder sehenden Auges in eine Katastrophe schlittern. Doch diesmal kann keiner Sagen, wir hätte es nicht gewusst…

    Vielleicht habe ich Glück bei der Verlosung. In diesem Sinne wünsche ich dir noch eine schöne Adventszeit.
    GlG, monerl

  8. Das hört sich nach einem sehr interessanten Buch nach. Die politische Stimmung und der Hass, die an die Anfänge des Nationalsozialismus erinnern , beschäftigen mich auch. Solche Bücher Können helfen.
    Viele Grüße
    Barbara

  9. Das Buch hört sich wirklich interessant anMich beunruhigt so einiges. Was Kinder betrifft derzeit gerade immens der erforderte Fokus auf Leistung und das was von Kindern heutzutage abverlangt wird. Von der Technisierung und gewissen politischen Entwicklungen mal ganz abgesehen.

  10. Das Buch klingt wirklich wahnsinnig interessant und spannend! Ich mag solche gesellschaftskritischen und auch nachdenklichen Bücher, die einen anregen über den Tellerrand hinaus zu schauen.
    Mich stimmt die digitale Entwicklung sehr nachdenklich, die jetzt immer früher beginnt. Selbst Kleinkinder besitzen oft schon Smartphones und ich frage mich wo dies noch hinführen soll. Nicht nur das nach Studien, die Entwicklung des Gehirns darunter leidet, sondern auch unser ganzes gesellschaftliches Sozialverhalten!

    Liebe Grüße
    Fiona

  11. Der erneut aufkeimende Fremdenhass und der Erfolg der AfD stimmt mich extrem nachdenklich. Aber auch dien Tendenz der Leute, wissenschaftliche Erkenntnisse zu ignorieren, weil sie ihnen nicht in den Kram passen. Wohin wird das führen?

  12. Mir machen besonders Intoleranz ,Fremdenhass und damit „erfolgreiche“ Parteien/Strömungen Sorgen.
    Hab eine schöne Adventszeit und vielen Dank für das Gewinnspiel!

  13. Danke für die Buchvorstellung und deine Frage, die erst einmal ganz schön zum Nachdenken anregt.
    Ich denke, das der rasante digitale Fortschritt immer mehr das Leben bestimmt und die direkte Kommunikation darunter leidet. So treten auch immer mehr Probleme in der Gesellschaft auf,, weil man nicht mehr richtig miteinander spricht. Auch die Politik macht mich ganz schön nachdenklich und auch etwas Angst…. auch betreffs der Zukunft unserer Kinder….

  14. Ich finde die Respektlosigkeit nimmt zu und auch die Unfreundlichkeit. Keiner schaut mehr groß auf den anderen. Man ist nur noch für sich. Aus Erzählungen von meiner Oma hab ich gehört wie Nachbarschaft früher war, heute kann man das fast nicht mehr vergleichen.

    lg

  15. Der Umgang mit Umwelt und Klima ist noch soweit vom Optimum entfernt. Niemand will wirklich viel jetzt opfern um die Erde den zukünftigen Generationen zu erhalten. Bequemlichkeit, Dauerkonsum und Ich-Perspektive stehen im Vordergrund

  16. Mich stimmt traurig, dass die Menschen ihr Herz nicht mehr für andere Lebewesen (Tiere, Pflanzen usw.) öffnen und nur noch sehr wenig Mitgefühl zu spüren ist.

  17. Hallo zusammen,
    mich stimmt die Respektlosigkeit der Menschen vor anderen (egal ob Mensch, Tier oder Umwelt) sehr nachdenklich.
    Gruß Verena

  18. Puh, das Buch sieht ganz schön düster aus, aber irgendwie tatsächlich auch sehr besonders. Danke für den Hinweis!
    Mich stimmt nachdenklich, dass so viele Menschen offenbar nicht mehr an Fakten glauben, nicht einschätzen können, was stimmt und was nicht. Das finde ich sehr bedenklich…

  19. Ich finde die viele und frühe Fremdbetreuung von Kindern sehr schade. Und gleichzeitig weiß ich es auch nicht Besser Beruf und Kinder unter einen Hut zu bekommen.

  20. Der Egoismus vieler Leute. Und die Tatsache, dass es bei Unfällen immer noch Menschen gibt, die die Opfer und Helfer filmen oder fotografieren, anstatt Platz zu machen oder selber zu helfen….

  21. Hallo,
    also ich finde den immer größerwerdenen Egoismus sehr traurig. Dies spütrt man immer mehr. Ich hoffe, das sich dies wieedr ändern wird.

  22. Mich stimmt zur Zeit sehr nachdenklich, dass für viele Dinge die Schuld immer bei anderen gesucht wird. Ob es Schuldzuweisungen an Ausländer sind oder aber das schlechte Abschneiden in der Schule…. fast immer sind es die andern schuld, das eigene Handeln wird nicht reflektiert.

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